1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Geflohene Zuma-Vertraute in Dubai festgenommen

7. Juni 2022

Die Gupta-Brüder sollen eng in Korruptionsskandale um Südafrikas Ex-Präsident Jacob Zuma verwickelt sein. Der Vorwurf: Sie sollen die Kassen südafrikanischer Staatsunternehmen geplündert haben.

Südafrika | ehemaliger Präsident Jacob Zuma
Südafrikas ehemaliger Präsident Jacob Zuma (Archivbild)Bild: Jerome Delay/AP Photo/picture alliance

Das Justizministerium in Pretoria teilte mit, es sei von den Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate über die Festnahme der seit Jahren flüchtigen Brüder Rajesh und Atul Gupta informiert worden. Derzeit würden Gespräche über das weitere Verfahren geführt. Südafrika und die Emirate hatten im vergangenen Jahr ein Auslieferungsabkommen geschlossen.

Brüder sollen Staatsunternehmen geplündert haben

Die südafrikanische Justiz beschuldigt die Brüder, mit Wissen des Ex-Präsidenten Jacob Zuma von 2009 bis 2018 die Staatskassen geplündert zu haben. Interpol hatte sie im Juli zur Fahndung ausgeschrieben. Hintergrund war ein zweifelhafter Vertrag über 25 Millionen Rand (1,5 Millionen Euro), in den ein Unternehmen der Familie Gupta verwickelt war.

Geschäftsmann und Strippenzieher im Hintergrund: Atul Gupta (Archivbild)Bild: Gallo Images/IMAGO

Der Prozess war nach Angaben der Staatsanwaltschaft zunächst wegen Abwesenheit der Beschuldigten vertagt worden, eine neue Anhörung wurde nun für den 6. September angesetzt. Ein dritter Bruder, Ajay, ist von diesem Verfahren nicht betroffen. Er wird jedoch in einem anderen Fall von Unterschlagung und Korruption genannt.

Guptas hatten großen Einfluss in Südafrika

Im Jahr 2016 hatte ein Korruptionsbericht offengelegt, dass die Unternehmerfamilie gegen Schmiergelder lukrative Aufträge von der Regierung erhielt. Sie soll sogar Einfluss auf die Besetzung von Ministerposten gehabt haben. Die Familie soll die Kassen mehrerer südafrikanischer Staatsunternehmen leergeräumt haben. Zu den Geschädigten sollen der Energiekonzern Eskom, das Verkehrsunternehmen Transnet und die Fluggesellschaft SAA zählen.

Kurz nach der Bildung einer Untersuchungskommission zur Aufarbeitung der Korruption im Jahr 2018 setzten sich die drei Brüder ins Ausland ab. Der Abschlussbericht der Kommission liegt noch nicht vor. In einem im April vorab veröffentlichten Teil heißt es jedoch, es sei "klar", dass der ehemalige Präsident Zuma seit Beginn seiner ersten Amtszeit "bereit war, alles zu tun, was die Guptas von ihm verlangten".

Die Skandale führten letztlich zu Zumas Rücktritt. Im vergangenen Juli trat er eine 15-monatige Haftstrafe an. Seine Inhaftierung löste schwere Krawalle in seiner Heimatregion KwaZulu-Natal aus. Später wurde Zuma aus gesundheitlichen Gründen unter Auflagen aus der Haft entlassen.

Zumas Amtsnachfolger Cyril Ramaphosa benannte den Kampf gegen die Korruption in Südafrika als einen Schwerpunkt seiner Arbeit.

nob/jj (afp, ap)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen