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KatastropheDeutschland

Kanzler Olaf Scholz besucht Hochwassergebiet

31. Dezember 2023

Per Hubschrauberflug hat sich der deutsche Regierungschef einen Eindruck über die Lage im Nordwesten des Landes verschafft. Nach wochenlangem Regen sind Flüsse angeschwollen und Häuser, Straßen und Felder überflutet.

Deutschland Verden 2023 | Bundeskanzler Scholz besucht Hochwassergebiet
Kanzler Scholz in Verden - dort hat das Wasser des Flusses Aller die Stadt überflutetBild: Alexander Koerner/Getty Images

Hunderte von Menschen waren in den vergangenen Tagen aus den betroffenen Hochwasserregionen in Nord- und Ostdeutschland vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Nach seinem Hubschrauberflug traf der Bundeskanzler in der niedersächsischen Stadt Verden an der Aller ein. Dort sprach er mit Einsatzhelfern über die aktuelle Lage in den von Überschwemmungen betroffenen Gebieten, die getroffenen Schutzmaßnahmen und die zu erwartende weitere Entwicklung.

An manchen Stellen von Verden stehen die Helfer knietief im WasserBild: Alexander Koerner/Getty Images

Scholz dankte den Helfern ausdrücklich und stellte Hilfe der Bundesregierung in Aussicht. Angesichts der Naturkatastrophe sei es "wichtig, dass wir zusammenhalten - und überall geschieht das auch", sagte Scholz. "Für mich ist das etwas, wo ich sagen will: Danke dafür, danke für diesen Einsatz."

Konkrete Zusagen des Bundes etwa für Finanzhilfen an die betroffenen Gebiete brachte der Kanzler bei seinem Besuch allerdings nicht mit. Er versicherte aber, "dass der Bund mit seinen Möglichkeiten den Ländern, den Landkreisen, den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen, allen die vor Ort tätig sind, zur Verfügung steht".

Scholz dankte den Helfern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) für ihren EinsatzBild: Philipp Schulze/dpa/picture alliance

Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil, der den Kanzler bei dem Besuch begleitete, wies darauf hin, dass die Hochwasserlage in Niedersachsen weiter angespannt sei. "Wir sehen, dass in den nördlicheren Landesteilen Niedersachsens nach wie vor der Druck der Wassermassen auf die Deiche ungeheuer groß ist", erläuterte Weil. Bisher hielten diese. Doch je länger der Druck des Wassers anhalte, desto größer werde das Risiko für Dammbrüche.

Weil sprach weiter von einer beeindruckenden Gemeinschaftsleistung. Landesweit gebe es weit mehr als 100.000 aktive Helfer, und etwa sechs bis zehn Millionen Sandsäcke seien bereits gefüllt und verlegt worden.

Zum Schutz vor den Wassermassen wurden in den Katastrophengebieten Millionen Sandsäcke gefüllt und verlegtBild: Alexander Koerner/Getty Images

Scholz tauschte sich auch mit vom Hochwasser betroffenen Menschen aus und zeigte sich beeindruckt von Zusammenhalt und bürgerschaftlichem Engagement. "Das Wetter, die Natur fordert uns heraus", sagte er. Es gebe "unglaublich viele Freiwillige, die dafür sorgen, dass alles getan wird, um die Konsequenzen klein zu halten".

Der Kanzler hob hervor, dass bereits viele Investitionen in die Sicherheitsinfrastruktur in Deutschland geflossen seien und dass dies auch in Zukunft der Fall sein werde. Die Hochwasserlage ist derzeit vor allem im Norden Deutschlands angespannt. Zwar wurden seit Samstag von der Aller und weiteren Flussläufen leicht fallende Pegelstände gemeldet, vielerorts wird aber weiterhin ein Brechen der stark aufgeweichten Deiche befürchtet.

Für die Silvesternacht ist neuer Regen vorausgesagt, der den Aller-Pegel wieder steigen lassen könnteBild: Alexander Koerner/Getty Images

In Verden, nahe des Zusammenflusses von Aller und Weser, stehen weiterhin große Teile der Altstadt unter Wasser, mehrere Häuser sind dort einsturzgefährdet. Der Deutsche Wetterdienst sagte für die Silvesternacht neuen Regen im Nordwesten Deutschlands voraus, die auch die niedersächsischen Überschwemmungsgebiete treffen dürften.

uh/wa (dpa, afp)

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