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Politik

"Verheerende" Nebenwirkungen durch Corona

8. September 2021

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria schlägt Alarm: Die COVID-19-Pandemie wirke sich katastrophal auf den Kampf gegen andere tödliche Krankheiten aus.

HIV-infizierte Zelle H9 T-cell
HIV-infizierte ZelleBild: BSIP/picture alliance

"Die Auswirkungen von COVID-19 auf den Kampf gegen HIV, Tuberkulose und Malaria waren verheerend", erklärte Peter Sands, der Exekutivdirektor des Globalen Fonds ("The Global Fund"), in Genf. So habe es im Jahr 2020 "bedeutend" weniger HIV-Tests und Präventionsangebote gegeben.

Rückschlag

Die Zahl der Tests fiel demnach im Vorjahresvergleich um 22 Prozent, was den Beginn einer Behandlung in den meisten Ländern verzögerte. Die Zahl der Menschen, die durch Aids-Präventionsprogramme erreicht wurden, ging um elf Prozent zurück.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die weltweite Tuberkulose-Bekämpfung seien ebenfalls "katastrophal" gewesen, heißt es im aktuellen Bericht des Globalen Fonds. 2020 seien rund 4,7 Millionen Menschen gegen Tuberkulose behandelt worden, etwa eine Million weniger als im Vorjahr.

Tuberkulose-Patient in Indien (Archiv)Bild: picture-alliance/AP Photo/Rajesh Kumar Singh

Maßnahmen zur Bekämpfung von Malaria scheinen hingegen "von COVID-19 weniger stark betroffen zu sein als die beiden anderen Krankheiten". Die Zahl der verteilten Moskitonetze stieg sogar um 17 Prozent auf 188 Millionen.

Rettung

Der 2002 gegründete und zuvor von den G8-Staaten gebilligte Globale Fonds mobilisiert und investiert nach eigenen Angaben jährlich mehr als vier Milliarden Dollar zur Unterstützung von Programmen, die von lokalen Experten in mehr als 100 Ländern durchgeführt werden. Zusätzlich habe man 980 Millionen Dollar genehmigt, um auf COVID-19 zu reagieren.

Der Fonds gibt an, in den vergangenen zwei Jahrzehnten rund 44 Millionen Menschenleben gerettet zu haben. Das Geld stammt überwiegend von Regierungen, aber auch aus der Privatwirtschaft und von Stiftungen. 

wa/rb (afp, dpa)

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